Samstag, 5. März 2011

SRI LANKA - Morgen im Dorf

Ein herrlicher Tagesbeginn an der Dorfstraße, in dem Ortsteil Aluthgamas, der sich entlang des östlichen Flussufers des Bentota-Flusses erstreckt. Um 7:30 ist es noch ruhig. Aber nur wenige Minuten später baut sich die täglich wiederkehrende Gräuschkulisse auf. Vom fast wolkenfreien Himmel strahlt bereits die Sonne, aber ist noch angenehm kühl. Die gestrigen Regenwolken sind geleert und so erleichtert weggeweht. Kinder und Männer singen ihre Frühgebete, die Frauen fallen eher durch lautes Rufen im Befehlston auf. Vögel quietschen, pfeifen, piepsen, trällern und zwitschern, dazwischen hört man das eindringliche Pfeifen der Streifenhörnchen heraus. Hupen und Motorgeräusche füllen die wenigen freien Lücken im Klangteppich, und doch ist die Stimmung insgesamt ruhig, gelassen. Die später erst einsetzende Geschäftigkeit, die sich dann in allen Frequenzen mehrfach überlagert, fehlt noch gänzlich. Man hört das Fegen der Nachbarn, Radiomusik von den nächsten Häusern, von den weiter entfernten nur noch die Bässe. An diesem Ort unvermeidlich, das allmorgendliche geräuschvolle Abhusten des Mannes im Haus gegenüber, der jedes Mal seine Stimmbänder eindrucksvoll an der Grenze zwischen Brüllen, Husten, Würgen und Kotzgeräusch flattern lässt. Kurz vor dem oft unvermeidlich scheinenden Erstickungstod kriegt er dann doch jeden Morgen wieder die Kurve. Etwas später ziehen dann die Händler mit ihren Fahrradgeschäften, Dreiradshops und Mopedrestaurants durch die Straße. Laut rufend preisen sie ihre jeweilige Ware. Klingel, Glocke und besonderer Hupton sind Markenzeichen vom Briefträger, von Besen-, Fisch- und Obstverkäufern. Die mit Brot und Eis handeln nutzen elektronische Endlosschleifen. Der Ton ist nervtötend, hat aber extrem hohen Erkennungswert

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