Montag, 11. Oktober 2010

Sturm am Strand Ao Ta Daeng

Der morgendliche Wind ist kühl, ich ziehe den Pullover an. Im Resort tut sich was. Es wird mit großem Aufräumen begonnen. Von der Einkaufsfahrt bringt Oy zwei Pflanzen mit, die sie zwischen dem Strandmüll vor dem Restaurant einsetzt. Der Abfall wird später aber noch beseitigt. Bekomme eine leckere Reissuppe mit Gemüse. Diese Riesenportion reicht mir garantiert bis zum Abend. Ich trage meine Bestellungen und Entnahmen von Wasser und Kaffee etc. gewissenhaft in das Buch ein, welches Oy mir zu diesem Zweck übergibt. Die Preise sind niedrig, obwohl hier alles sehr aufwendig herangeschafft werden muss. So ganz allmählich wächst das Gefühl, auf Zeit in einem wirklichen Paradies zu sein. Hier ist es ruhig, die Menschen sind überaus nett, es gibt keine Touristen, und weil es nur einmal am Tag Strom gibt und kein Telefonnetz, stört die Welt da draußen in keiner Weise diese Idylle. Eigentlich ein wunderbarer Ort.
Ich beschließe, es ab sofort so zu sehen. Es ist wie es ist, und es ist gut. Alle rauchen hier irgendein Kraut, und sie bieten an für mich ein Pfund zu besorgen. Ich lehne ab, und sie loben mich dafür, dass ich nicht rauche.
Die Temperatur ist so ein undefinierbares Zwischenklima zwischen Warm und Kalt. Es ist nicht kühl genug um eine Gänsehaut zu bekommen. Ich friere also nicht, habe aber den ganzen Tag lang kalte Füße, und finde es mit Pullover bedeutend angenehmer. Gegen 15 Uhr stürmt es so stark, dass sogar der große Hund zur Seite gedrückt wird und nicht mehr geradeaus läuft. Mir flattert die Hose, dass ich denke sie zerreißt. Trotzdem sammelt das Arbeiterpaar aus Myanmar noch Müll vom Strand. Bei solchem Sturm kommt garantiert kein Boot. Ob es Bier geben wird? Wenn der Wind so stark bliebe, käme ich von der Insel nie wieder runter.
Monsuntag auf Koh Chang-Ranong


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