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Der auffällige Luxusliner von Sombattour steht schon 40 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt im Terminal von Hua Hin zum Einsteigen bereit. Der Bus wirkt modern und komfortabel, ein echter Hingucker. Auch für die Leute auf der Straße, an denen wir später vorbeirollen. Zum allerersten Mal, bei Busfahrten in Thailand, wird mein Rucksack mit einem Gepäckanhänger versehen und verstaut. Ich verabschiede mich von Pen, Franz und Hägar, dem peinlich unerzogenen Hund, demgegenüber ich mich jedes Mal dennoch auf eine gewisse Art kameradschaftlich verpflichtet fühle, weil er mich scheinbar mag, und suche meinen Platz auf. Bereits 10 Minuten vor der regulären Abfahrt sind alle Gäste an Bord, und der Bus rollt vom Hof. Gleich bekommt man die Komplettausrüstung der im Fahrpreis eingeschlossenen Extras übergeben, und man weiß, schlimmer als im Flugzeug, nicht wohin mit dem ganzen Zeug. Decke, Kunststoffhörnchen für den Hals oder als Kissen, eine Flasche Wasser, ein Fruchtgetränk, und eine Box mit 5 gesondert eingepackten Keksen und Kuchen darin. Es folgen die Stopps bei den nächsten großen Städten Cha Am, Petchaburi, Nakhon Pathom, Kamphaen Phet, dann ist auch der letzte Platz besetzt, und der Bus rauscht durch die Nacht in Richtung Norden. Man hört nahezu permanent ein Piep-Signal. Das ertönt, wenn der Bus eine programmierte Höchstgeschwindigkeit überschreitet. Also gibt der Fahrer offenbar Gas. Gegen 0:30 Uhr wird ein Rasthaus angesteuert. Das Essen ist ebenfalls im Fahrpreis enthalten. Die Bus-Hostess erklärt eine ganze Menge, verstehe aber davon leider nur die Zahl „saam-sip“ = dreißig, und gehe davon aus, dass der Stopp 30 Minuten dauert. Im Restaurant sehe ich, dass es ein Curry-Gericht gibt und Nudel-oder Reissuppe. Alles sieht sehr lecker aus, aber ich habe überhaupt keine Lust, mich für ein Essen um diese Zeit, in eine lange Warteschlange einzureihen, zumal es bei Pen, vor Abreise, noch ein leckeres Essen gegeben hatte. Ich gehe hinaus auf den riesigen Parkplatz, auf dem im Augenblick etwa 12 Busse parken. Der Sombat Tour Bus nach Chiang Mai ist allerdings weg. Mich macht das noch nicht unruhig, denn alle Fahrgäste aus dem Bus sitzen ja noch beim Essen. Dann sehe ich ihn, ganz am anderen Ende des Rasthofes. Ich schlendere hin, sehe mein Pullover auf dem Sitz, OK, der ist es. Also hier steht der jetzt. Dann laufe ich weiter herum, denn der Bussitz hatte mir Rückenschmerzen bereitet. In diesem Bus sind alle Sitze extrem weit nach hinten zu kippen, echte Liegesitze. Nur, ich sitze lieber gerade. Ich schlafe gerade sitzend auch besser, wenn kein Bett da ist. Als ich zum Bus zurück will, weil ich denke es wird Zeit, ist er auch von seinem zweiten Standort verschwunden. Ich sehe das Mädchen vom Bordpersonal. Sie steigt ein einen Bus, an wieder einer anderen Stelle der Parkfläche ein, es ist meiner. Ich gehe etwas schneller. Wenn die einsteigt, dann geht es sicher bald weiter. Als ich näher komme, rollt der Bus rückwärts aus seiner Parkbucht, dem 3. Parkplatz seit Ankunft. Ich laufe ein paar Schritte und winke dem Fahrer. Ich will mit! Jemand vom Personal öffnet die Türe, ruft mir auf Thai etwas zu, und zeigt auf den Platz wo der Bus gestanden hat. Ist wohl so zu deuten, dass er dort wieder hinkommen wird. Ich soll dort warten. Drehe noch einmal eine Runde und versuche nebenbei Leute zu identifizieren, die mit im Bus gesessen haben. Bei Nachtfahrten im Doppeldecker, bei denen man schläft und auch sonst wenig im Bus geschieht, ist das gar nicht so einfach. Zumal keine Ausländer mit im Bus sitzen. An der Parkbucht, bei der ich warten soll, bleibt es leer. Da warten auch überhaupt keine anderen Leute. Eine Frau, von der ich annahm, dass sie im Bus auf dem Sitz vor mir „gelegen“ hat, steigt in den Bus nach Lampang ein. Hat das Mädchen in der langen Ansage, die ich nicht verstanden habe, vielleicht gesagt, dass hier ein Buswechsel stattfindet? Kann ja sein. Jetzt werde ich doch langsam nervös. Wo ist der verdammte Bus mit meinem Gepäck denn nun schon wieder? Ich laufe jetzt suchend über das Gelände des Rasthofes, dann sehe ich ihn wieder. In einer Ecke ist eine Tankstelle und dort hängt er gerade am Tankschlauch. Ich bin es leid, unruhig ständig nach dem Bus zu suchen, der offenbar versucht mit mir Verstecken zu spielen, und steige ein. Als er dann losfährt um die anderen Fahrgäste aufzunehmen, fährt er auch nicht zu der Parkbucht bei der ich warten sollte, sondern ganz auf die andere Seite des Restaurants. Wer leicht unruhig wird, der sollte daher bei solchen Stopps besser gleich sitzen bleiben. Aus Unruhe wird leicht Stress. An dieser Grenze befand ich mich. Dem Stress folgt dann übergangslos die Panik, und das wollen wir auf Reisen doch auf keinen Fall.
Der angesteuerte Busterminal in Chiang Mai liegt etwa 4 km entfernt vom M.D.Guesthouse in der Altstadt, und die geforderten 100,- BHT (2,50 EUR) halte ich für die sonst üblichen Taxipreise ab Busstationen noch für fair. Im Guesthouse kann ich auch um 6:30 Uhr früh schon problemlos einchecken. Wo gibt es denn schon so etwas?
Nach einer Dusche, und etwas Schlaf auf dem bequemen Bett, umrunde ich zu Fuß die Altstadt. Anschließend durchquere ich sie diagonal. Einige Ecken erkenne ich wieder. Aber, dass hier so viele Tempel sind hatte ich nicht in Erinnerung.
Wat Ban Ping-Chiang Mai |
Kulinarisch geht der Tag als immerhin „bemerkenswert“ in die Reisechronik ein. Gegen Mittag gab es eine fantastische BaaMee-Nudelsuppe in einer China-Thai-Küche (40,- BHT). Der Abend endete beim indischen Restaurant „New Delhi“ in der Rajwithee Road. Das Chicken Vindaloo und die gefüllten Papadams sind ein Hochgenuss. Zusammen mit drei kleinen Singha-Bierchen zahle ich dort 380,- BHT = 9,- EUR.
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